* 23.04.1917 in Rostock
✝ 07.01.2002
Torhüter 1935-1951
68 Oberligaspiele
28 Endrunden Einsätze
Erfolge
Gauliga Meister 1937, 1938, 1939, 1941, 1945
Britischer Zonenmeister 1947, 1948
Meister Oberliga Nord 1948, 1949, 1950, 1951
Auwahlmannschaften
Reichbundpokal 1938
(mit der Gauauswahl Nordmark)
Walter Warning war sportlich vielseitig interessiert. So hatte er sich erst der Leichtathletik verschrieben und wurde Hamburger Jugendmeister im Hochsprung. Als Jugendlicher machte er auch seine ersten Erfahrungen im Tor, allerdings beim Handball. In dieser Funktion wechselte er auch 1933 in die Handball-Abteilung beim Hamburger SV.
1933 wurde die sehr erfolgreiche, aber in die Jahre gekommene Mannschaft des HSV radikal verjüngt. Auch Stammtorhüter Wilhelm Blunk, Deutscher Meister von 1928, musste gehen. Doch konnte der HSV in der neu gegründeten Gauliga nicht an seine alten Erfolge (zwischen 1919 und 1933 zehn mal Norddeutscher Meister, 1922, 1923 und 1928 Deutscher Meister) anknüpfen. Walter Warning wurde zum Fußball-Torhüter umfunktioniert und gleich in seiner ersten Saison 1935/36 zum Stammtorhüter. Walter Warning entwickelte sich zu einem hervorragenden Grundlinientorwart mit schnellem Reaktionsvermögen. Zusammen mit den Dörfel-Brüdern (Friedo und Richard; Vater und Onkel von Gert und Bernd Dörfel) und dem legendären Rudi Noack spielte der HSV wieder groß auf. Der Hamburger SV wurde zwischen 1937 und 1945 5x mal Gauligameister und zog 3x bis in das Halbfinale in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ein.
1937/38 wurde Walter Warning zusammen mit seinen HSV-Kollegen Rudi Noack, Erwin Reinhardt, Richard und Frido Dörfel in die Gauauswahl Nordmark berufen. Nach Erfolgen gegen die Gauauswahl aus Pommern, Niederrhein und Baden erreichten sie das Finale. Am 6. März 1938 spielte der HSV dann im Endspiel gegen die Auswahl aus dem Südwesten und gewann mit einem 3:1 Sieg den Reichsbundpokal. (1918-1933 Bundespokal, bis 1918 Kronprinzenpokal) Am 17. Oktober 1948 wurde seine Leistung durch eine Nominierung in die NFV-Auswahl gewrdigt, für das Repräsentativspiel in Nürnberg gegen die Auswahl aus Süddeutschland.
1939/40, während des 2. Weltkrieg, war Walter Warning durch seine Stationierung in Köln Gastspieler des VfL Köln 1899. später war er in der Ukraine stationiert und spielte nur noch selten für den HSV, dann wenn er auf Heimaturlaub in Hamburg war. Die Gauliga Hamburg hielt als einzige den Spielbetrieb in der Spielzeit 1944/45 aufrecht. In den übrigen Gauen wurde der Spielbetrieb aufgrund der Kriegsereignisse vorzeitig abgebrochen oder gar nicht erst aufgenommen.
Nach dem Krieg stand der neue Trainer Hans Tauchert im wahrsten Sinne des Wortes vor einem Trümmerhaufen, der Fußball musste neu organisiert und der HSV neu aufgebaut werden. Viele Spieler waren im Krieg gefallen oder in Kriegsgefangenschaft, so wie HSV-Legende Rudi Noack, der 1947 im Alter von nur 34 Jahren in Russischer Gefangenschaft starb. In Hamburg wurde zur Spielzeit 1945/46 die Hamburger Liga eingeführt, die der HSV ungeschlagen gewinnen konnte. Die anschließende Norddeutsche Meisterschaft wurde nach dem Viertelfinale (das der HSV gewann) auf Geheiß der Britischen Militärregierung abgebrochen.
In der 2. Spielzeit 1946/47 wurde der HSV 2.ter und nahm an der erstmals ausgespielten Britischen Zonenmeisterschaft teil. Nach Siegen über den VFB Lübeck, Schalke 04 und Rot-Weiß Oberhausen erreichte Walter Warning mit seiner Mannschaft das Endspiel. Am 13.07.47 gewann der HSV dieses mit 1:0 gegen Borussia Dortmund und holte den ersten großen Titel in der Nachkriegszeit.
Zur Spielzeit 1947/48 wurde in der Britischen Besatzungszone die Oberliga Nord und West als höchste Spielklasse eingeführt. Aus der Hamburger Liga qualifizierten sich der HSV und St. Pauli als Tabellen 1. und 2.der Vorsaison. Walter Warning und seine Mannschaft gewannen die Norddeutsche Meisterschaft, auch den Titel der letztmalig ausgespielten Britischen Zonenmeisterschaft konnte der HSV verteidigen. (Der HSV dominierte die nächsten 15 Spielzeiten der Oberliga Nord und wird bis auf eine Saison (1953/54) jedes Jahr Norddeutscher Meister) Auch die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft wird 1948 Jahr wieder eingeführt, der Deutsche Meistertitel blieb ihm aber bis zu seinem Karriereende 1951 verwehrt.
Im Alter von 33 Jahren beendete Walter Warning 1950 seine aktive Karriere. Durch eine Verletzung seines Nachfolgers Otto Globisch stellte er sich im April 1951 noch mal gegen Werder Bremen und den VFB Oldenburg ins Tor. Danach beendete er aber endgültig seine aktive sportliche Karriere und wurde als Trainer im Amateurbereich bei Wacker Billstedt, VfL Oldeslohe, Lüneburger SK und dem SuS Bergedorf tätig.