Thomas von Heesen

Thomas von Heesen

*01.10.1961 in Höxter


Mittelfeld 1980-1994

368 Bundesligaspiele/ 99 Tore

35 DFB-Pokalspiele/ 10 Tore

36 Europapokalspiele/ 16 Tore


Erfolge 1980-1994

Deutscher Meister 1982, 1983

Deutscher Vizemeister 1981, 1984, 1987

DFB-Pokal 1987

Europapokal der Landesmeister 1983

Finalist UEFA-Cup 1982


DFB 1981-1985

6 U21 Länderspiele/2 Tore

Vize-Europameister 1982


Auszeichnungen

Walk of Fame, Hamburg


1980 holte Trainer-Legende Branko Zebec Thomas von Hessen vom 1. FC Paderborn aus der Amateur-Oberliga nach Hamburg. Der damals 19-jährige machte dort parallel zu seiner Profikarriere auch sein Abitur am Gymnasium Heidberg. Thomas von Heesen reifte unter Branko Zebec und Ernst Happel zu einem guten Spieler in einer Europäischen TOP-Mannschaft, war allerdings oft als "ewiges Talent" verschrien. Zwischen 1980 und 1987 wurde er mit dem HSV 2 mal Deutscher Meister (1982,1983) und 3 mal Vizemeister (1981, 1984, 1987). Auch im Europapokal konnte er große Erfolge verzeichnen und 16 Tore in 36 Partien erzielen. So erreichte er mit dem HSV 1982 das Finale um den UEFA-Cup (0:1 gegen IFK Göteborg) und war Teil der Mannschaft die dem HSV am 25. Mai 1983 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte bescherte: Durch ein 1:0 gegen den Favorit Juventus Turin gewinnt der HSV den Europapokal der Landesmeister. Mit den Erfolgen kam auch seine Einberufung in die U21 Nationalmannschaft mit der er 1982 Vize-Europameister wurde. Am 20. Juni 1987 erreichte Thomas von Heesen mit dem Gewinn des DFB-Pokals den letzten großen Titel des HSV, im Finale besiegte man die Stuttgarter Kickers 3:1. Mit dem Weggang von Günter Netzer (1986) und Ernst Happel (1987) folgten Jahre der Tristesse. Der HSV war über Jahre bestenfalls nur Durchschnitt in der Bundesliga, Thomas von Heesen zählte jedoch stets zu den Leistungsträgern.


Der HSV hatte in seiner Geschichte viele großartige Fußballer hervorgebracht, aber aufgewachsen bin ich mit Thomas von Heesen, mein absoluter Lieblingsspieler aller Zeiten. 14 Jahre spielte er beim HSV, machte 368 Bundesligaspiele in denen er beachtliche 99 Tore schoss. Damit liegt er in der HSV-internen ewigen Tabelle jeweils auf Platz 2 (Spiele/Tore) Tommy war der letzte aktive Spieler der zu jener Mannschaft gehörte, die 1983 den Europapokal der Landesmeister nach Hamburg holte, in den trostlosen 90er Jahren erinnerte er oft an die sehr erfolgreiche goldene Ära (1976-1987). Nicht nur deshalb, auch wegen seiner langen Vereinstreue war er der absolute Publikumsliebling. 1994 bot man ihm nach einer erstklassigen Saison in der er 15 Tore schoss, nur einen 1-Jahresvertrag an, vielleicht aufgrund seines Alters. Daraufhin verließ der HSV-Kapitän den Verein. Nach 14 Jahren einen Leistungsträger und Publikumsliebling einfach so gehen zu lassen, das war schon sehr traurig und ich kreide das dem damaligen Vorstand heute noch an. So trennte sich der Weg von Thomas von Heesen und dem Hamburger SV. Er wäre vielleicht heute noch beim HSV aktiv in irgendeiner Position, wenn man ihn denn gehalten hätte.


Thomas von Heesen kehrte 1994 in seine Heimat zurück und spielte fortan beim 3.-Ligisten Arminia Bielefeld. Auch Armin Eck, Jörg Bode und Thomas Stratos folgten ihm aus Hamburg nach Bielefeld, ein Jahr später auch noch Uli Stein. Seit dem wird Bielefeld auch der "kleine Bruder" vom HSV genannt. Die seit Ende der 70er Jahre bestehende Fanfreundschaft zwischen dem HSV und Arminia Bielefeld wurde größer und besteht bis heute. Gleich in seiner ersten Saison gelang Thomas von Heesen mit der Arminia der Durchmarsch von der Regionalliga in die Bundesliga, er zählte dabei zu den Leistungsträgern. In der Bundesliga schoss er noch sein 100. Bundesligator und beendete am 31. Mai 1997 seine aktive Karriere. Er blieb aber bei Arminia Bielefeld und wurde Teammanager. In der Saison 1997/98 übernahm er als Cheftrainer den zwischenzeitlich abgestiegenen Verein und führte ihn zurück in die Bundesliga.