Jochenfritz Meinke

Jochenfritz Meinke

* 23.10.1930 in Hamburg


Mittelfeld 1949-1963

310 Oberligaspiele/ 10 Tore

52 Endrundenspiele

10 DFB-Pokalspiele/ 0 Tore

6 Europapokalspiele/ 0 Tore


Leiter HSV-Leistungszentrum 1979-1992


Erfolge 1949-1963

Deutscher Meister 1960

Deutscher Vizemeister 1957, 1958

DFB-Pokal 1963

DFB-Pokalfinalist 1956

Meister Oberliga Nord:

1950, 51, 52, 53, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63

Norddeutscher Pokalsieger: 1953, 56, 57, 59, 60


DFB 1954

1 Länderspiel


Rekorde

Meiste Oberligaspiele (310)

Meiste Titel (23)


Auszeichnungen

Goldene Nadel

Ehrenring in Gold 1967

Walk of Fame, Hamburg


Jochenfritz "Jocki" Meinke wechselte nach dem 2. Weltkrieg 1945 in die Jugendabteilung des Hamburger SV. Dort sollten in den nächsten Jahren einige Talente schlummern die ab 1948 unter Jugendtrainer Günter Mahlmann zu HSV-Größen reiften.


Zur Saison 1949/50 wurde Jochen Meinke aus der Jugendabteilung in die 1. Mannschaft übernommen, wo er u.a. mit Jupp Posipal, dem späteren Weltmeister von 1954, spielte. Unter Trainer Georg Knöpfle machte er am 9. Oktober 1949 sein erstes Spiel in der Oberliga Nord. Durch eine schwere Meniskusverletzung blieb es in dieser Saison bei nur 3 Einsätzen, auch in der nächsten Saison 1950/51 konnte er nur 6 Spiele bestreiten. Der HSV konnte indes in beiden Jahren seinen Meistertitel in der Oberliga Nord erfolgreich verteidigen. In der Saison 1952/53 wurde er zum Stammspieler und gewann neben der Meisterschaft in der Oberliga Nord auch den Norddeutschen Pokal. In der Oberligasaison 1953/54 wurden dem HSV am Ende 4 Punkte abgezogen, als Strafe für das nicht erlaubte zahlen eines Handgeld an den Spieler Willi Schröder von 1860 Bremen. Der HSV schloss die Saison nur als 11. ab und Trainer Georg Knöpfle wurde entlassen. Die erste Mannschaft wurde von Jugendtrainer Günter Mahlmann übernommen, unter dem Jochen Meinke bereits 1948/49 spielte. Günter Mahlmann legte zusammen mit seinem Bruder, dem Präsidenten Carl-Heinz Mahlmann, Wert auf eine langfristige Kontinuität und Planung. Dazu gehörte auch das Konzept, auf Talente aus der eigenen Jugend und den Amateuren zu setzen. Unter dem "Mahlmann-Patronat" reiften die Talente Uwe Seeler, Horst Schnoor, Jürgen Werner, Klaus Stürmer, Gerhard Krug und später Gert Dörfel heran, die Günter Mahlmann nach und nach in die 1. Mannschaft holte. Von 1954 bis 1962 führte er seine Jungs aus dem Nachwuchs zu 8 Meisterschaften in der Oberliga Nord und 4 Norddeutsche Pokalsiege. 1957 und 1958 schaffte es der HSV bis in das Finale der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, beide Endspiele gingen jedoch verloren. Kapitän Jochen Meinke spielte von nun an nicht mehr als rechter Außenläufer, sondern rückte ins Mittelfeld. In seiner elften Oberligasaison erreichte er 1960 zum 3. Mal das Finale in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Vor 71.000 Zuschauern im Frankfurter Waldstadion schlug der HSV am 25. Juni den 1. FC Köln mit 3:2 und wurde nach 1922, 1923 und 1928 das 4. Mal Deutscher Meister. In der folgenden Saison 1960/61 spielte der HSV damit erstmals im 1955 von der UEFA ins Leben gerufenen Wettbewerb "Europapokal der Landesmeister". Jochen Meinke überzeugte im Turnierverlauf als Abwehrchef und Kapitän, der HSV erreichte das Halbfinale und spielte gegen den hoch favorisierten CF Barcelona (heute FC Barcelona). Nach dem Hin- und RRückspiel stand es unentschieden, das Wiederholungsspiel verlor der HSV mit 0:1.


In der Saison 1963 gewann der HSV mit dem neuen Trainer Martin Wilke noch den DFB-Pokal, Jochen Meinke machte aber bereits am 3. Februar 1963 sein letztes Spiel in der Oberliga Nord und wurde auch im DFB-Pokal nicht mehr eingesetzt. Seine Position als devensiver Mittelläufer vor der Abwehr konnte erst wieder 1965/66 mit Willi Schulz adäquat ersetzt werden. In der zur Saison 1963/64 eingeführten Bundesliga kam Meinke auch nicht mehr zum Einsatz, jedoch bekam er einen "Ehrenvertrag" und stand bis 1965 weiter auf der Gehaltsliste. "Mit der Bundesliga begann ja eine neue Zeit im Fußball. Dazu fühlte ich mich mit 32 Jahren zu alt. Ich hatte eine Tankstelle, die Kinder sind zur Schule gekommen. Ich hätte in meinem Alter kaum noch Bäume ausreißen können."


Auch wenn Jochen Meinke langjähriger Leistungsträger beim HSV war, wurde er nie in die Nationalmannschaft berufen. Lediglich 1954 spielte er einmal in der B-Nationalmannschaft gegen die Schweiz. Des weiteren spielte er zwischen 1955 und 1960 sechsmal für die Auswahlmannschaft des NFV (Norddeutscher Fußballverband)/p>

14 Jahre hielt Jochen Meinke dem HSV als Spieler die Treue, 18 Jahre wenn man seine Zeit als Jugendspieler mitrechnet. In der Zeit spielte er über 500 Spiele für den HSV, mit 310 Einsätzen in der Oberliga Nord ist er Rekordhalter. Kein anderer Spieler gewann mehr Titel als er (20). Aber er war nicht nur Leistungsträger, sondern hatte auch Vorbildcharakter. Auch nach seiner aktiven Karriere blieb er dem HSV treu. So leitete er von 1979 bis 1992 das HSV-Leistungszentrum (heute Jürgen Werner-Schule)