Rudi Kargus

Rudolf "Rudi" Kargus

*15.08.1952 in Worms


Torwart 1971-1980

254 Bundesligaspiele

40 Europapokalspiele

28 DFB-Pokalspiele


Erfolge

Deutscher Meister 1979

Deutscher Vizemeister 1976, 1980

DFB-Pokal 1976

DFB-Pokal Finalist 1974

Europapokal der Pokalsieger 1977

Finalist Europapokal der Landesmeister 1980

Intertoto-Cup 1974


DFB 1974-1979

3 Länderspiele

B-Nationalmannschaft 11 Länderspiele

WM-Teilnehmer 1978

Jugendnationalmannschaft 7 Länderspiele


Rekorde

24 gehaltene Elfmeter (von 70)


Auszeichnungen

walk of fame, Hamburg


Rudi Kargus spielte bereits seit seiner Jugend bei Wormatia Worms. Er machte bald durch seine Leistungen auf sich Aufmerksam und spielte in der Südwestauswahl. In der Saison 1970/71 kam er erstmals in der 1. Mannschaft zum Einsatz, die in der Regionalliga-Südwest spielte (damals 2. höchste Spielklasse). 9 Einsätze in dieser Saison reichten aus um auch den DFB auf sich aufmerksam zu machen. Am 25. November 1970 Debütierte er in der Jugendnationalmannschaft, 7 weitere Einsätze sollten folgen.


1971 wurde der talentierte Rudi Kargus durch den HSV-Jugendmanager und Talentspäher Gerhard Heid zum HSV vermittelt. Die nächsten 2 Jahre konnte er Arkoc Özcan nicht aus dem Tor verdrängen. Der HSV war indes nach dem Weggang von Uwe Seeler 1972 sportlich nur noch Mittelmaß und finanziell angeschlagen. Doch Dr. Peter Krohn (1973-1975 Präsident, 1975-1977 Generalmanager) half dem Verein wirtschaftlich wieder auf die Beine. Zusammen mit dem 1973 verpflichteten Trainer Kuno Klötzer sollte die Basis für die goldene Ära (1976-1987) geschaffen werden. Rudi Kargus wurde unter Kuno Klötzer in der Saison 1973/74 Stammtorhüter. Seine erste Bundesligasaison lief bescheiden, dennoch erreichte man das DFB-Pokalfinale. 1974/75 konnte sich der HSV erstmals seit 4 Jahren wieder oben in der Tabelle platzieren, 1976 wurde Rudi Kargus Vizemeister und gewann den DFB-Pokal. 1977 erreichte er dann mit dem HSV den größten Erfolg seiner Karriere: Der Gewinn des Europapokal der Pokalsieger. Im Finale besiegte man den RSC Anderlecht mit 2:0. Trainer Kuno Klötzer beendete danach sein erfolgreiches Engagement beim HSV. Unter dem neuen Trainer Rudi Gutendorf gab es einen sportlichen Absturz, daran konnte auch Superstar Kevin Keegan nichts ändern. Auch die Leistung von Rudi Kargus litt darunter, erstmals leistete er sich einige Patzer. Rudi Gutendorf wurde entlassen, Kargus Vorgänger Arkoc Ozcan übernahm das Training bis zum Ende der Saison die man als 10. abschloss. Unter Trainer Branco Zebec kam der HSV 1978/79 schnell wieder in die Erfolgsspur und gewann seine erste Meisterschaft in der Bundesliga. In der folgenden Saison spielte der HSV wieder um den Titel mit und erreichte sogar das Finale im Europapokal der Landesmeister. Doch gegen Saisonende bekam Trainer Zebec immer mehr Probleme mit den Spielern, die gegen seine harten Trainingsmethoden rebellierten. Dadurch sei am Ende die Meisterschaft und der Pokalsieg (0:1 gegen Nottingham Forrest) verspielt worden. Außerdem wurde Zebecs Alkoholkrankheit immer deutlicher. Die Vereinsführung hielt aber an Branko Zebec fest und ging mit ihm in die 3. Saison.


Rudi Kargus aber musste gehen, nachdem Zebec von Günter Netzer für die neue Saison eine Neuverpflichtung fürs Tor forderte und diese mit Uli Stein auch bekam. Trotz einer erfolgreichen, wenn auch titellosen Saison, war Rudi Kargus durch einige schwächere Leistungen in die Kritik geraten. So blieb der letzte Spieltag der Saison 1979/80 sein letztes Spiel für den HSV. Diese Entscheidung war, vor allem unter den Fans nicht unumstritten, zumal Rudi Kargus auch Publikumsliebling war und bis heute als Torwartlegende gilt.


Nachdem Rudi Kargus bereits ab 1970 für die Jugendnationalmannschaft spielte (7 Einsätze) folgte aufgrund seiner überragenden Leistungen in der Bundesliga 1974 seine erste Nominierung für die B-Nationalmannschaft. 10 weitere Einsätze sollten dort bis 1979 folgen. Am 20. Dezember 1975 feierte er sein LänderspielDebüt in der Nationalmannschaft gegen die Türkei. Gegen Sepp Meier konnte er sich nie durchsetzen, war aber nun die klare Nummer 2 und fuhr mit zur Europameisterschaft 1976. Obwohl der HSV 1977/78 sportlich abstürzte, wurde Rudi Kargus von Nationaltrainer Helmut Schön mit zur WM in Argentinien genommen.


Rudi Kargus spielte nach seinem Weggang vom HSV beim 1. FC Nürnberg und Karlsruher SC. 1987 machte er sein letztes Bundesligaspiel für Fortuna Düsseldorf, danach war er noch bis 1990 beim 1. FC Köln, kam aber nicht mehr zum Einsatz.