Ditmar Jakobs

Ditmar Jakobs

*28.08.1953 in Oberhausen


Vorstopper/Libero 1979-1989

323 Bundesligaspiele/ 27 Tore

44 Europapokalspiele/ 4 Tore

33 DFB-Pokalspiele/ 6 Tore


Erfolge als Spieler 1979-1989

Deutscher Meister 1982, 1983

Deutscher Vizemeister 1980, 1981, 1984, 1987

DFB-Pokal 1987

Europapokal der Landesmeister 1983

Finalist Europapokal der Landesmeister 1980

Finalist UEFA-Cup 1982


DFB 1980-1986

20 Länderspiele/ 1 Tore

Vizeweltmeister 1986


Auszeichnungen

walk of fame, Hamburg


Ditmar Jacobs hat nach Manfred Kaltz und Thomas von Heesen die meisten Bundesligaspiele für den HSV absolviert (323, insgesamt 493) und war in den 10 erfolgreichen Jahren nicht aus der Mannschaft wegzudenken. Seine Karriere endete jedoch tragisch. 1971 began Ditmar Jakobs als 17-jähriger Mittelfeldspieler bei Rot-Weiß-Oberhausen, 1974 wechselte er zu Tennis Borussia Berlin. Anschließend spielte er von 1977-1979 beim MSV Duisburg, in der Zeit wurde er zum Abwehrspieler umfunktioniert.


1979 führte ihn sein Weg dann zum Hamburger SV, dem amtierenden Deutschen Meister, mit dem er in den nächsten Jahren seine größten Erfolge feiern konnte. Unter Trainer Branco Zebec spielte Ditmar Jacobs in seiner ersten Saison mit dem HSV wieder um den Titel mit und erreichte sogar das Finale im Europapokal der Landesmeister. Doch gegen Saisonende bekam Trainer Zebec immer mehr Probleme mit den Spielern, die gegen seine harten Trainingsmethoden rebellierten. Dadurch sei am Ende die Meisterschaft und der Europapokalsieg (0:1 gegen Nottingham Forrest) verspielt worden. Außerdem wurde Zebecs Alkoholkrankheit immer deutlicher. Die Vereinsführung hielt aber an Branko Zebec fest und ging mit ihm in die 3. Saison. Nach der halben Saison wurde Zebec am 16. Dezember 1980 aber doch noch entlassen, Aleksandar Ristic' übernahm das Training bis Saisonende. Der HSV wurde am Ende wieder Vizemeister. Zur Saison 1981/82 gelingt es Manager Günter Netzer Trainer Ernst Happel zu verpflichten.


Gleich in der ersten Saison unter Trainer Ernst Happel gewinnt Ditmar Jacobs, mittlerweile längst zum Führungsspieler geworden, mit dem HSV die Deutsche Meisterschaft und zog in das DFB-Pokal-Halbfinale ein. Auch international sorgte der HSV weiter für Furore und zog das dritte mal innerhalb von 6 Jahren in ein Finale ein. Im UEFA-Cup-Finale unterlag man allerdings dem IFK Göteborg mit 0:1 und 0:3. 1982/83 konnte der HSV an seiner Stärke festhalten und blieb vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 in 36 Spielen hintereinander (saisonübergreifend) ungeschlagen, was bis heute ungebrochener Bundesliga-Rekord ist. Am Ende der Saison konnte der HSV damit erstmals in der Bundesliga seinen Meistertitel verteidigen, was bis dato nur dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach gelang. Die Krönung einer überragenden Saison feierte Ditmar Jacobs und der HSV mit seinem Einzug in das Finale um den Europapokal der Landesmeister (heute Champions-League) Am 25. Mai 1983 schlug man dort vor 73500 Zuschauern in Athen Juventus Turin mit 1:0 (Torschütze in der 8. Min war Felix Magath) und feierte damit den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte.


In der folgenden Saison verspielte der HSV im November und Dezember nacheinander den Europacup, den Weltpokal und den Supercup. Auch in der Bundesliga verlor der HSV das erste Mal seit 2 1/2 Jahren unter Happels Regie ein Heimspiel, gegen den Titelrivalen VFB Stuttgart. Horst Hrubesch verließ den Verein im Alter von 32 Jahren, viel Geld wurde für seine Nachfolger Wolfram Wuttke (950000 DM) und Dieter Schatzschneider (1,2 Millionen DM) ausgegeben. Die Mannschaft war keine Einheit mehr, immer häufiger stritten die Spieler untereinander. Die über Jahre hinweg siegessichere Mannschaft erlag ersten Selbstzweifeln. Die Saison 1983/84 schloss der HSV dennoch als Vizemeister ab, die beiden darauffolgenden Spielzeiten als fünfter und siebter. In der letzten Sasion unter Trainer Ernst Happel konnte Ditmar Jacobs und der HSV nochmal an die Erfolge anknüpfen, der HSV wurde wieder Vizemeister und gewann den DFB-Pokal. Die sehr erfolgreiche Ära Klein/Netzer/Happel war damit beendet, denn auch Präsident Dr. Wolfgang Klein trat ein paar Monate später sein Amt ab, Günter Netzer tat dies bereits im Vorjahr. Der HSV konnte seit dem nie wieder an die erfolgreiche Ära anknüpfen, auch wenn der HSV noch in den nächsten Jahren mind. den 6. Platz erreichte.


Auch für Ditmar Jacobs war die glorreiche Zeit beim HSV vorbei, allerdings weil seine Karriere ein tragisches Ende bekam. Am 20. September 1989 spielte der HSV im Volksparkstadion vor nur 14000 Zuschauern gegen Werder Bremen. In der 14. Spielminute stürmt Bremens Angreifer Wynton Rufer nach einem Fehlpass auf Torwart Richard Golz zu, überlupft ihn und muss eigentlich nur noch zuschauen wie der Ball ins Tor trudelt. Doch dann kommt Innenverteidiger Ditmar Jacobs, in letzter Sekunde kann er den Ball auf der Linie weg schießen. Dabei rutscht er jedoch ins Torgehöuse und verfängt sich an einem Karabinerhaken, der sich tief in seinen Körper bohrt. Alle Befreiungsversuche scheitern, am Ende schneidet Mannschaftsarzt Dr. Schwarz den Karabinerhaken mit einem Skalpell raus. Nach 21 Minuten wird Ditmar Jacobs ins Krankenhaus gebracht, Freude kommt in dem Spiel trotz eines 4:0 Sieg nicht mehr auf. Durch den Unfall wurden Nerven durchtrennt und mehrere Dornfortsätze der Wirbelsäule abgeschlagen. Er arbeitete danach zwar an einem Comeback, doch Schmerzen und motorische Störungen verhinderten dies. Nach über 400 Pflichtspielen für den HSV war seine Karriere damit beendet. Doch dieser Unfall verfolgt Ditmar Jacobs bis heute, denn der Schmerz ist bis heute sein töglicher Begleiter. "Ich habe gelernt, damit zu leben"


Sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte Ditmar Jacobs am 13. Mai 1980 beim 3:1 gegen Polen, er wurde danach aber 4 Jahre nicht mehr berücksichtigt. Erst nachdem Deutschland vorzeitig aus der EM 1984 ausgeschieden war und Franz Beckenbauer Teamchef wurde, erhielt er am 12. September 1984 seine Chance. Im Spiel gegen Argentinien schoss er auch sein erstes und einziges Tor für die DFB-Auswahl. Danach wurde er regelmäßig in die Nationalelf berufen und machte bis 1986 insg. 20 Länderspiele. Bei der WM 1986 wurde er als Stammspieler Vizeweltmeister, die 2:3 Niederlage gegen Argentinien war sein letztes Spiel in der Nationalmannschaft.


"Ffrüher konnten wir freitags einen saufen und gewannen trotzdem."