karl mechlen

Karl Mechlen

* 07.12.1902


Vereinsführer

04.06.1935 - 02.09.1937


Vereinsführer/Präsident

01.07.1941 - 08.04.1949


Präsident

10.01.1966 - 03.12.1968


Schatzmeister

1968-1970


Mitglied im Bundesligaauschuss


Erfolge

Gauliga Meister 1937, 1945

Britischer Zonenmeister 1947, 1948

Meister Oberliga Nord 1948, 1949

Finale DFB-Pokal 1967

Finale Europapokal der Pokalsieger 1968


Karl Mechlen war 39 Jahre mit Leib und Seele für "seinen" HSV tätig. 1931 tauchte er das erste Mal am Rothenbaum auf, sein Ansehen wuchs schnell und bereits 4 Jahre später wurde er zum Vereinsführer gewählt. Er wurde geschätzt weil er keine großen Sprche machte und nie auf den Tisch haute. Er war ein Mann für das Wesentliche, mit Kleinkariertem durfte man nicht bei ihm ankommen.

Unter seiner Führung konnte der HSV 1937 erstmals die Meisterschaft in der Gauliga Nordmark für sich entscheiden. Danach übergab er sein Amt an Hellmuth Schwarz, der es bis 1941 inne hatte. Mitten in den Kriegswirren übernahm dann Karl Mechlen wieder das Ruder. Er war der richtige Mann den Verein in einer schwierigen Zeit wirtschaftlich über die Runden zu bringen. Gegen Ende des Krieges, in der Spielzeit 1944/45, hielt die Gauliga Hamburg als einzige den Spielbetrieb aufrecht. In den übrigen Gauen wurde der Spielbetrieb aufgrund der Kriegsereignisse vorzeitig abgebrochen oder gar nicht erst aufgenommen. Der HSV gewann die Meisterschaft in der Gauliga, die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft entfiel.

Nach dem Krieg stand der HSV -im wahrsten Sinne des Wortes- vor einem Trümmerhaufen, der Fußball musste neu organisiert und der HSV neu aufgebaut werden. Viele Spieler waren im Krieg gefallen oder in Kriegsgefangenschaft, so wie HSV-Legende Rudi Noack, der 1947 im Alter von nur 34 Jahren in Russischer Kriegsgefangenschaft starb.

Gemeinsam mit Paul Hauenschild trieb Karl Mechlen nun den Neuaufbau voran. Und mit dem neuen Trainer Hans Tauchert verhalfen sie dem HSV zu neuem Ansehen. In Hamburg wurde zur Spielzeit 1945/46 die Hamburger Liga eingeführt, die der HSV ungeschlagen gewinnen konnte. Die anschließende Norddeutsche Meisterschaft wurde nach dem Viertelfinale (das der HSV gewann) auf Geheiß der Britischen Militärregierung abgebrochen.

In der Spielzeit 1946/47 wurde der HSV zweiter und nahm an der erstmals ausgespielten Britischen Zonenmeisterschaft teil. Nach Siegen über den VFB Lübeck, Schalke 04 und Rot-Weiß Oberhausen erreichte Hans Tauchert mit seiner Mannschaft das Endspiel. Am 13.07.47 gewann der HSV dieses mit 1:0 gegen Borussia Dortmund und holte den ersten großen Titel in der Nachkriegszeit.

Zur Spielzeit 1947/48 wurde in der Britischen Besatzungszone die Oberliga Nord und West als höchste Spielklasse eingeführt. Aus der Hamburger Liga qualifizierten sich der HSV und St. Pauli als Tabellen 1. und 2.der Vorsaison. Hans Tauchert und seine Mannschaft gewannen die Norddeutsche Meisterschaft, den Titel der letztmalig ausgespielten Britischen Zonenmeisterschaft konnte der HSV verteidigen. Auch die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft wird 1948 wieder eingeführt, der HSV unterliegt im Viertelfinale der SpVgg Neuendorf.

In der Saison 1948/49 gewann der HSV erneut die Norddeutsche Meisterschaft, scheiterte aber im Viertelfinale der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft an dem späteren Deutschen Meister VFR Mannheim mit 0:5. Hans Mechlen übergab den Vorsitz bereits im Mai, unter großem Beifall, an Paul Hauenschild weiter, blieb dem Verein aber weiter als aktives Mitglied verbunden. Auch Trainer Hans Tauchert beendete nach 4 Titeln in 4 Jahren seine erfolgreiche Trainertätigkeit.

31 Jahre später, am 07. November 1965, erlag Präsident Carl-Heinz Mahlmann plötzlich und unerwartet einem Herzinfarkt. Er hatte den HSV in den fast 15 Jahren seiner Präsidentschaft zu einem der wohlhabendsten Clubs in Europa gemacht und hinterließ eine große Lücke in der Führung des HSV. So springt Karl Mechlen am 10.01.1966, über 31 Jahre nach seinem ersten Amtsantritt als Vereinsführer, noch mal ein und wird zum 21. Präsidenten gewählt. Er erlebt wie der HSV 1967 das DFB- und 1968 das Finale des Europapokal der Pokalsieger erreicht.

Zuletzt war Karl Mechlen von 1968 bis 1970 Schatzmeister. Nach 39-jähriger Tätigkeit für den HSV, davon 12 Jahre als Vereinsvorsitzender, war dann seine aktive Laufbahn beim HSV erfolgreich beendet. während seiner Zeit als Vereinsführer, Vorsitzender und Präsident gewann der HSV 6 Titel.


"Der Karl hat für seine Weitsichtigkeit nie eine Brille gebraucht"