Asbjorn Halvorsen

Asbjorn Halvorsen

* 03.12.1898 in Sarpsborg, Norwegen

✝ 16.01.1955 in Narvik, Norwegen


Mittelläufer, Abwehrspieler

1921-1933

28 Endrundenspiele


Spielertrainer

April 1933 - September 1933


Erfolge

Deutscher Meister 1922, 1923, 1928

Deutscher Vizemeister 1924

Norddeutsche Meisterschaft:

1922,1923,1924,1925,1928

1929,1931,1932,1933

NFV-Pokal 1926

Asbjorn Halvorsen spielte bereits als Jugendlicher in der 1. Mannschaft des führenden Heimatstadt-Verein Sarpsborg FK. Mit 18 Jahren war er dort schon Kapitän, mit 20 Nationalspieler und mit 22 nahm er an den VII Olympischen Spielen in Antwerpen teil. 1921 musste er aus berufliche Gründen Norwegen verlassen und nach Hamburg ziehen, wo er sich eigentlich erst Altona 93 anschließen wollte. Er ging jedoch zum Hamburger SV

Bereits in seiner ersten Saison konnte er mit dem HSV die Norddeutsche Meisterschaft und anschließend auch die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Auch wenn der HSV dazu genötigt wurde auf den Titel zu verzichten (siehe auch: Chronik-1922) Doch auch in der folgenden Saison konnte Asbjorn Halvorsen mit dem HSV das Finale der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreichen. Am 10. Juni 1923 spielte der HSV dort vor 64000 Zuschauern (Zuschauerrekord) im Deutschen Stadion Berlin gegen Union Oberschönweide. Der HSV gewinnt klar mit 3:0 und feierte seine 2. Deutsche Meisterschaft, die erste offizielle. Im gleichen Jahr trat er trotz überragender Leistungen aus der Norwegischen Nationalmannschaft zurück. Grund dafür war, dass es für ihn immer schwieriger wurde neben seinen Beruf und den VereinsFußball in Hamburg auch noch die Länderspiele im weit entfernten Oslo zu bestreiten. Der HSV war indes längst zur besten deutschen Vereinsmannschaft aufgestiegen, neben dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg fürth.

1924 konnte Asbjorn Halvorsen mit dem Hamburger SV erneut das Finale in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreichen. Dort unterlag man aber am 9. Juni 1924, vor 30000 Zuschauern im Deutschen Stadion Berlin, dem 1. FC Nürnberg mit 0:2. Hans Lang und Walter Risse verstärkten 1924 den HSV und bildeten mit Albert Beier und Asbjorn Halvorsen Deutschlands stärkste Abwehr. 1928 erreichte Asbjorn Halvorsen mit dem HSV erneut das Finale der Endrunde. Dort wartete mit Hertha BSC die stärkste Mannschaft des Deutschen Reichs Ende der 20er/Anfang 30er Jahre. Doch am 29. Juli 1928 wurden die Herthaner vor über 60000 Zuschauern im heimischen Altonaer Stadion deutlich mit 5:2 vom Platz gefegt. Der HSV feiert seine 3. Deutsche Meisterschaft innerhalb von 7 Jahren. Der mittlerweile schon 36-jährige Otto "Tull" Harder wurde dabei mit 7 Treffern erneut Torschützenkönig der Endrunde.

In den folgenden Jahren dominierte der HSV zwar weiter den Norden, spielte aber in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft keine entscheidende Rolle mehr. In seiner letzten Saison für den HSV, beerbte Asbjorn Halvorsen Trainer A.W. Turner und agierte einige Monate als Spielertrainer. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verließ Asbjorn Halvorsen Deutschland und kehrte in seine Heimat Norwegen zurück.


1940 maschierte die deutsche Wehrmacht in Norwegen ein und blieb als Besatzungsmacht bis Ende 1945. Asbjorn Halvorsen übte aktiven Widerstand gegen die deutsche Militärregierung und lehnte die Reformierung und Eingliederung des norwegischen Sports ab. Aufgrund seiner Haltung wurde er 1942 von der Gestapo verhaftet und später in verschiedenen KZ interniert. Obwohl er dort anscheinend privilegiert behandelt wurde, war er gegen Kriegsende gesundheitlich schwer angeschlagen. In einem lagerbericht heisst es:


Der Mann, der sich im Frühjahr 1945 im Krankenlager des Konzentrationslagers befindet, ist mehr tot als lebendig. Er wiegt nicht mehr als 40 Kilogramm, leidet an Typhus, Pneumonie, Rheuma, Fieber und natürlich Unterernährung. Die Lagerleitung verlegt ihn in die Todeszelle


Nach dem Krieg erholte er sich und wurde zum Generalsekretär der norwegischen Fußball-Verband NFF berufen. Jedoch wurde er nur 56 Jahre alt, starb 1955 vermutlich an den Spätfolgen seiner KZ-Internierung. (siehe auch HSV-Ausstellung: "Die Raute unterm Hakenkreuz - Der HSV im dritten Reich.)"